Computerlogbuch der Hindelbank,
Alessandro Pellegrini
MEZ 21.00, 11.4.2016
Mir wurde eine Aufgabe gegeben... Ich soll eine Idee mitbringen... Eine Idee, die ich mittels Lobbying durchsetzen möchte... Tja, die Hindelbank ist recht erfolgreich unterwegs. Das ist aber insbesondere auf die günstigen Bedingungen zurückzuführen, die ich zur Zeit bei meinem Flug durch das Universum vorfinde.
Es ist davon auszugehen, dass in mittelfristiger Zeit wir in das Gravitationsfeld eines schwarzen Loches geraten. Dann gilt das Recht des Stärkeren, der Schwächer wird dann wohl ins Schwarze Loch stürzen und atomisiert werden. Ohne hellen Leitstern für die Orientierung, werden mein Team und ich auf uns alleine angewiesen sein. Ich habe keine Ahnung, was das Kommando der Sternenflotte für eine Strategie verfolgt, mit welchen Manövern wir das Gravitationsfeld um- oder durchfliegen sollen. Ich muss also Lobbying betreiben, damit wir in der Sternenflotte endlich ein Manöverplan erarbeiten, wie wir vorzugehen haben.
Wie gehe ich also meine Idee am besten an? Ich denke ich fliege mal zum Stern des Lobbying und schaue mal, wie die Planetenbewohner dies dort so machen...
Es gibt einige Grundsätze, die beim Lobbying wichtig sind:
- Zu berücksichtigen ist, dass jedes System beschränkte Kapazitäten hat. Meine Ideen stehen also in Konkurrenz zu andern Ideen. Die Idee eine Strategie zu erarbeiten steht in Konkurrenz mit der Idee, so viel Ertrag wie möglich zu erwirtschaften. Strategien zu erarbeiten erfordern Zeit. Zeit ist Geld und während dieser Zeit, kann sich mein Team auch nicht um die Kunden kümmern. Wenn wir uns nicht um unsere Kunden kümmern können, sind sie mit uns nicht mehr zufrieden und kommen nicht mehr. Also verdienen wir weniger Geld.
- Eine weitere Überlegung ist, wie ich meine Ideen einbringen soll und wie ich sie aufbereiten muss, dass sie für die Sternenflotte begreifbar wird. Wie also kann ich meine Idee so einbringen, dass sie wichtiger eingestuft wird, als die Idee des Geld Verdienens?
- Lobbieren heisst vor allem Zuhören. Zuhören ist das Instrument den Zugang meines Gegenübers zu erreichen. Ich muss verstehen, auf welchem Level sich meine Gesprächspartner bewegen. Wenn ich das erkannt habe, muss ich meine Idee auf diesem Level aufarbeiten und das Gespräch auch auf diesem Level führen.
- Ich muss mich im Vorfeld mit dem Gesprächspartner auseinandersetzen. Ich muss wissen, wie er seinen Tag gestaltet, mit welchen Dingen er sich beschäftigt und wo bei Ihm der Schuh drückt. Ideal ist es, wenn ich seine Pains erkenne und meine Idee auch seine Probleme löst.
- Meine Idee muss ich in ein Problem übersetzen. Ich muss somit auch eine gute Darstellung des Problems haben. Das Problem muss einfach, klar und verständlich sein. Das Problem ist im Einstieg am Gesprächsanfang einzubringen. Wenn ich das Problem beschrieben habe, zeige ich eine mögliche Lösung auf, die sich natürlich mit meiner Idee deckt.
- Ich muss herausfinden, wer entscheidet und mit welchen Interessensgruppen er zusammenarbeitet. Diese Interessensgruppen gehe ich an und versuche sie ebenfalls von meiner Idee zu überzeugen.
Quelle: NZZ News, Lobbying im Bundeshaus (2014)
|
Reflexion
Eines der interessantesten Gebieten die ich eintauchen konnte. Der Austausch mit meinem Stv. zeigte eindeutig Potential das Lobbying anzuwenden. Hindelbank hat einige gute Ideen. Diese stehen jedoch nicht so sehr in Konkurrenz mit anderen Ideen, doch die Entscheidungsinstanz hat eine ganz eigene Sicht der Dinge, wie ein Unternehmen zu führen ist. Dennoch sind die Ideen gut und werden die Nachhaltigkeit verbessern. Ich habe also damit begonnen die Entscheidungsinstanz zu beobachten, ich höre seit dem Modul Lobbying besser zu und versuche zu verstehen, wo bei Ihm der Schuh drückt. Ich will ihn verstehen und herausfinden wo er ein offenes Ohr für mein Anliegen hat, bevor ich meine Idee vortrage. Weiter bin ich noch nicht, aber das Modul ist auch erst eine Woche her...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen