Freitag, 25. März 2016

Der Astrologische Nebel der Entscheidungen

Computerlogbuch der Hindelbank,
Alessandro Pellegrini
MEZ 15.00, 26.3.2016
Mein Blog wurde 350 Mal aufgerufen. Rückmeldungen auf mein Blog habe ich noch nicht erhalten.


Es ist Karfreitag und ich habe eine Entscheidung zu fällen. Ich kann mich nicht entscheiden, welches Universelle-Schokoladen-Osterei ich verdrücken soll. Vor mir schweben in der Schwerelosigkeit gelbe, rote, blaue, bunte, kleine und grosse Schokoladen-Ostereier herum. Natürlich habe ich Vorlieben. Die eine Marke passt mit besser, als die Andere. Generell gefällt mir die Farbe Blau am besten. Doch ich weiss auch, dass der Inhalt mir nicht so gut schmeckt. Die Farbe Lila gefällt mir gar nicht, aber der Inhalt ist besser als bei Blau. Die Besten sind eigentlich die gelben Eier, aber diese sollte ich nicht verdrücken, sonst bekomme ich Ärger mit meiner Tochter. Und da gibt es die ganz bunten, kleinen Ostereier, aber die kenne ich nicht...


Also was jetzt... Ah... jetzt bin ich überzeugt: ich schnappe mir die Roten: Marke, Farbe und die Grösse sind ideal und ich weiss aus Erfahrung, das sie auch gut schmecken.


Der Nebel der Wahrnehmungsverzerrung

Wieso habe ich mich jetzt für das Altbekannte entschieden und nicht den Mut gehabt, die bunten und kleinen Eier zu versuchen? Der Effekt der Verlustaversion - so nennt sich in der Psychologie und Ökonomie die Tendenz, Verluste höher zu gewichten als Gewinne - sorgt dafür, dass sich Menschen in Entscheidungssituationen anders verhalten, wenn Unsicherheit besteht. Dann hat man die Tendenz am Altbekannten festzuhalten, anstatt neue und unbekannte Wege einzuschlagen. Menschen unterliegen Wahrnehmungsverzerrungen. Das Resultat sind dann oft schlechte Entscheidungen.


Wie kann man verhindern, das diese Wahrnehmungsverzerrungen in einer Teamarbeit negative Auswirkungen auf das Ergebnis haben? Mit gezielten Fragen kann man den Wahrnehmungs-verzerrungen entgegenwirken. Unten eine Checkliste mit 12 Fragen die mir helfen werden, Überlegungsfehler zu entdecken.





Quelle: D. Kahneman, D. Lovallo, Harvard Business Manager (2011)











Quelle: D. Kahneman, D. Lovallo, Harvard Business Manager (2011)



Der Nebel der kollektiven Entscheidungen

Kollektive Intelligenz ist ein emergentes Phänomen. In Entscheidungen geht man davon aus, dass mit  kollektiver Intelligenz gemeinsame, konsensbasiere Entscheidungsfindungen gute Entscheidungen begünstigen. Menschen sind aber empathisch und handeln in der Regel rücksichtsvoll. Das ist auch der Grund, weshalb in Diskussionen aus Furcht, Respekt vor dem Anderen oder anderen emphatischen Gründen in Teamdiskussionen nicht alle Meinungen auf den Tisch liegen. Das kann zu schlechten Lösungen und Entscheidungen führen.

Auch hier gibt es Lösungen, wie Teams geholfen werden kann, besser und Effizienter zu entscheiden. Ich kann dem Team eine Unterstützung geben, indem ich folgendes tue:
  • Ich sorge dafür, dass bei Gruppenentscheidungen die Mitglieder möglichst alle Informationen zusammen tragen, über die sie verfügen.  
  • Alpha-Personen die sich aufdrängen und dadurch den Meinungsaustausch negativ beeinflussen , muss ich "zum schweigen" bringen.
  • Ich sensibilisiere die Gruppe vor der eigentlichen Fragestellung mit einer Themenbezogenen Aufgabe (Primen des Teams)
  • Ich belohne die Gruppenerfolge
  • Ich weise den Mitgliedern individuelle Rollen zu. Wenn es z.B. um Reklamationen geht, kann ein Mitglied der Gruppe die Sichtweise des reklamierenden Kunden vertreten, ein anderes Mitglied der betroffene Mitarbeiter.
  • Ich ernenne einen "Advocatus Diaboli", der bewusst einen anderen Standpunkt einnimmt, als der Rest der Gruppe
  • Ich wende die Delphi-Methode an. Im Kern handelt es sich um eine strukturierte Gruppenbefragung, die meistens mehrere Runden umfasst. Nach jeder Runde erfolgt ein Informationsaustausch, damit die Experten ihre Meinung korrigieren können. 



Reflexion


Den Austausch mit meinem Stellvertreter brachte beiden die Erkenntnis, selbst in Entscheidungsprozessen solche Situationen erlebt zu haben. Sind in einem Gremium nachhaltige Entscheidungen zu treffen, so sollte man mit den 12 Fragen die Wahrnehmungsverzerrungen soweit wie es geht reduzieren und die oben erwähnten Regeln für Entscheidungsprozesse im Kollektiv anwenden. Ich sehe eine Anwendung dieser Instrumenten insbesondere in Workshops, wo es um die Strategieentwicklung geht. Oder in Arbeitsgruppen, wo es um die Umsetzung der strategischen Programmen geht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen