Sonntag, 7. Februar 2016

Das Planetensystem des Agil- und Leanmnagements

Computerlogbuch der Hindelbank,
Alessandro Pellegrini
MEZ 18.00, 7.2.2016
Mein Blog wurde 230 Mal aufgerufen. Immer noch keine Kommentare auf meine Posts. Der Austausch über das Gelernte findet vor allem mit meinem Stellvertreter statt.

Projektmanagement ist ein beliebtes und klassisches Instrument, um Product Development oder Changes zu managen. Diese klassischen Methoden haben jedoch ihre Grenzen oder ebenso auch ihre klassischen Killer, weshalb gute Ideen oder gar wichtige und notwendige Schritte manchmal in den unendlichen Weiten des Universums atomisiert werden. Agile Methoden helfen dabei, diese Killer zu vermeiden.


Wichtige Merkmale der agile Methoden sind:
  • Fokus auf fortlaufende Lieferung von Mehrwert für die Stakeholder. Die Werkzeuge dazu wurden bereits in vorigen Posts über das Value Proposition Design vorgestellt.
  • Selbstorganisierte Teams
  • Kooperationskultur, auch mit Kunden
  • Interaktives Vorgehen mit kurzen, geschützten Arbeitssequenzen
  • fortlaufendes Lernen
  • Lebensqualität
Mehr dazu findet man unter folgenden Link: http://agilemanifesto.org/iso/de/




Welche Methoden kann man anwenden und wie erfolgreich sind sie? In der Folge erkläre ich einige Methoden die wir im Unterricht besprochen haben.


Der Planet "Management 3.0":

...der Begriff „Agiles Leadership“ steht im Zentrum von Management 3.0. Denn die Projekte und Prozesse in Unternehmen werden immer komplexer. Und nicht nur sie: Auch die Menschen, die es zu führen gilt, wollen mehr und mehr als Individuen motiviert statt nur dressiert werden. Strenge Strukturen und Vorgaben blockieren da mehr, als sie nützen. Ein agiles, offen gestaltetes Management ist die weitaus wirkungsvollere Waffe. Mehr zu dieser Methode findet ihr unter folgenden link: http://www.management-30.eu/was-ist-management-3-0/

Quelle: Arbeitsgruppe CAS ICM







Der Planet "Leanmanagement":

...bezeichnet die Gesamtheit der Denkprinzipien, Methoden und Verfahrensweisen zur effizienten Gestaltung der gesamten Wertschöpfungskette industrieller Güter


Quelle: Arbeitsgruppe CAS ICM


Der Kanban-Planet:

...ist nicht nur eine Methode zur effizienten und effektiven Lagerhaltung, sondern eignet sich auch bestens für die Steuerung von Entwicklungsprozesse. Das Vorgehen orientiert sich an einem festgelegte Flow, wo die Aufgaben in einer mehrstufigen Integrationskette optimal gesteuert werden.
Quelle: https://www.crisp.se/gratis-material-och-guider/kanban


Der Planet "Extrem Manufacturing":

...ist eine interaktive und Inkrementes Werkzeug, um schnelle Produkterfolge zu erzielen. Sie basiert auf die Anwendung verschiedener Methoden des Scrum, Kanban und Leanmodelle.

Quelle: Arbeitsgruppe CAS ICM

Der SCRUM-Planet:

...mein Highlight des Moduls. Es besteht nur aus wenigen Regeln. Diese Regeln definieren fünf Aktivitäten, drei Artefakte und drei Rollen, die den Kern von SCRUM ausmachen. SCRUM wurde in der Informatikwelt geboren und ist mittlerweile die verbreiteste Methode in der Programmentwicklung. Der Film STAR WARS und das Prinzip der Apps von Apple wurde mit der SCRUM Methode entwickelt. Details sind unter folgendem Link zu finden: www.scrumguides.org/docs/scrumguide/v1/Scrum-Guide-DE.pdf





Quelle: Arbeitsgruppe CAS ICM
Die SCRUM Methode konnten wir mit einer Warp-Antrieb ähnlichen Powerübung erleben. Es ging darum einen Innovationspark "Bluefactory" auf dem ehemaligen Arial von Cardinal in Fribourg zu entwerfen. Nach einer vorbereitenden Planungsphase, wo der Aufwand über die vom Auftraggeber formulierten Anforderungen mit einer "relativen Schätzungstechnik" bewertet und mit Story Points gewichtet wurde, entwickelten wir die Resultate in 3 Sprints. In der Folge ein paar Bilder und Informationen zu dieser Übung:
Quelle: Arbeitsgruppe CAS ICM
Aus dem Aufgabentopf (Backlog genannt) entnimmt die Gruppe diejenige Anforderungen, welche sie gegenüber dem Auftraggeber als Ergebnis liefern will. Diese Anforderungen sind in Sprints zu bearbeiten und auf den abgesprochen Termin zu präsentiert. Das obere Bild zeigt die gewichteten Anforderungen nach der relativen Schätzungstechnik.

Quelle: Arbeitsgruppe CAS ICM

Das obere Bild zeigt die Ergebnisse nach der Bearbeitung im Rahmen des 1. Sprints, diese waren eher bescheiden. Die Aufgaben, welche durch den Auftraggeber nicht akzeptiert werden, gehen zurück in den Aufgabentopf und müssen wieder angegangen werden.


Quelle: Arbeitsgruppe CAS ICM
Die Leistung der Gruppe wird mit einer Burndown Chart gemessen. Die Soll-Leistung wird dadurch ermittelt, in dem man die Summe der Story Points durch die Anzahl Sprints teilt. Die Ist-Leistung ergibt sich aus der Summe der durch den Auftraggeber als erfüllt beurteilten Anforderungen. Im oberen Bild die Leistung der Gruppen nach 2 Sprints (grüne Linie).


Quelle: Arbeitsgruppe CAS ICM
 Das obere Bild zeigt die Planung der Gruppen. Als Beispiel, entnahm die Gruppe B im 1. Sprint drei Anforderungen mit einer gesamten Summe von 13 Story Points und erfüllte diese. Die Gruppen A, C und D erfüllten die Anforderungen im 1. Sprint nicht, weshalb diese im Rahmen des 2. Sprints nochmals bearbeitet wurden.
Quelle: Arbeitsgruppe CAS ICM

Nach drei Sprints sah das Ergebnis der Bluefactory wie im Bild oben aus. Erstaunlich wie schnell die einzelnen Gruppen aus den drei Sprints lernen konnten und von Sprint zu Sprint ihre Effizienz und Effektivität steigern konnte.


Reflexion

Nach dem Austausch mit meinem Stellvertreter, orteten wir das Problem der Anwendung solcher Methoden in der Befähigung der Führungskräfte und Key-Personen mit solchen Methoden umzugehen. Dies ist nach unserer Meinung stark abhängig von der Reife der Organsiation und Mitarbeitenden. Ursache ist oft die fehlende Kultur eigenverantwortlich und selbständig zu wirken, Angst vor dem Ungewissen und vor dem Misserfolg. Solche Methoden können erst dann angewendet werden, wenn das Team befähigt ist. Für die Hindelbank geht es also zunächst darum, das Team für die Anwendung solcher Methoden zu befähigen.


Wie will ich das erreichen? Indem ich ein Umfeld von Vertrauen schaffe und eine Fehlerkultur implementiere, die nicht nach Schuldigen sucht, sondern sich auf die Korrektur der Ursache konzentriert. Weiter ist es wichtig einfach mal den Mut zuhaben und einen Schritt zu wagen Im Wissen, eventuell auf die Nase zu fliegen. Aber so lernt das Team schnell. Und indem ich Plattformen schaffe, wo diskutiert werden kann und Instrumente zur Verfügung stelle, welche das Lernen zulassen. Dabei möchte ich die Methoden anwenden welche ich gelernt habe, damit sich mein Team an solchen Instrumenten gewöhnt.


Die Plattform habe ich bereits geschaffen! 1x wöchentlich werden abteilungsübergreifend zwischen dem Verkauf, dem Lager und der Werkstatt die Reklamationsfälle besprochen. Erstaunlich was für Altlasten dabei zum Vorschein kommen. Mittlerweile ist das Vertrauen soweit gediehen, dass das Team konstruktiv mit Fehlern umgeht. Fehler werden thematisiert und nicht mehr versteckt. Das Ziel ist noch weit weg, trotzdem zeigen sich langsam Früchte. Wir haben zwei positive Bewertungen auf Google :-) und ich hoffe es werden mehr.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen